Gelegentlich bringen uns die Mitglieder eine Frucht zur Sortenbestimmung, meist Äpfel. Leider wird oftmals nur eine Frucht mitgebracht und das reicht noch nicht für eine eindeutige Zuordnung dieser Frucht zu einer Sorte.
Nun, „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ und eine Frucht noch keine Sorte. Es gilt etwa 33 Merkmale mit einer Vielzahl von Kriterien zu untersuchen. Dazu benötigt man mehrere typisch aussehende Früchte.
Bringen Sie uns bitte Früchte von der Sonnenseite der Baumkrone und zum Zeitpunkt der Reife. Der Stiel sollte nicht fehlen und die Kelchgrube darf nicht beschädigt sein.
Bei der Sortenbestimmung können wir nur die Sorten erkennen, die in der uns vorhandenen Literatur beschrieben sind. Da stoßen wir sehr schnell an unsere Grenzen und eine Verwechslung kann auch passieren. In den Baumschulen kommt es, selten aber doch, auch zu Verwechslungen.
Wer einen oder mehrere Bäume der vorhandenen Sorte haben möchte, kann nur „auf sicher“ gehen, wenn wir Edelreiser von diesem Baum nachveredeln. Die Sortenbezeichnung spielt dann keine Rolle mehr. Wir stehen gerne dazu zur Verfügung!
Bringen Sie uns Ende Januar ein paar bleistiftstarke Triebspitzen aus dem Bereich des Kronenwipfels, oder wir schneiden sie gerne auch selber vor Ort. Rufen Sie uns jedenfalls Mitte Januar an, da wir die Wurzelunterlagen beschaffen müssen und nicht genau wissen können, wie lange sie bei der Baumschule verfügbar sind.
Sie bekommen dann die fertige Veredelung zum Selbstkostenpreis, eingetopft und gestäbt. Diese muss dann wie eine Zimmerpflanze gepflegt werden. Wenn die Temperaturen steigen kann man sie ins Freie – unbedingt samt Topf - auspflanzen.
Im folgenden Spätherbst (wenn sie das Laub abgeworfen haben) kann man sie ohne Topf an den endgültigen Standort pflanzen. In etwa fünf Jahren ist der Größenunterschied zu gekauften Bäumen nur noch minimal.
Text: Kurt Kuhn